01. JUNI 2022 / JANA LECKEL

EIN ERFAHRUNGSBERICHTErfahrungsbericht TCM-Basiskurs Biogourmetclub

Ich kenne Mayoori über meinen Job für die Kulinarische Schnitzeljagd bereits seit mehr drei als Jahren und seit unserem ersten Gespräch wusste ich, dass sie das Potenzial hat, eine Mentorin oder ein wegweisender Mensch in meinem Leben zu werden. Und Mayoori schien ihrerseits von Anfang an zu spüren, dass der Weg der TCM der Richtige für mich sein könnte und ich eine potenzielle Kandidatin für ihre dreisemestrige Ausbildung „Aufbruch in ein neues Leben“ sein könnte.

Vor allem aufgrund der Pandemie belegte ich zunächst „lediglich“ Onlinekurse bei ihr oder bei Sabine Spielberg, arbeitete mich aber peu à peu privat ein wenig in die Grundlagen der Ernährungslehre der Traditionellen Chinesischen Medizin ein – ausschließlich vegan, versteht sich.

Nach etwa drei Jahren ergab es sich dann endlich, dass ich einen Kurs vor Ort und sogar bei Mayoori selbst besuchen konnte. Und zwar nicht nur irgendeinen Kurs, sondern den zweitägigen Basiskurs, der einem erste grundlegende Einblicke in die Ernährung nach den Fünf Elementen der Traditionellen Chinesischen Medizin vermittelt. Für mich war von Anfang an klar: dieser Kurs würde darüber entscheiden, ob ich 2023 mit der berufsbegleitenden Kochausbildung anfangen wollen würde.

Der neue Basiskurs geht los

Der Kurs fand Mitte März statt. In einer Zeit, in der gerade vorsichtig erhobene Coronamaßnahmen gelockert wurden, aber noch sehr strenge Hygienevorschriften galten. Wir waren eine kleine bunt durchmischte Gruppe, was Alter, Berufe und Geschlechter anbelangt. Als wir am Samstagvormittag ankamen, wurden wir direkt mit einem bereits vorbereiteten Appetithäppchen begrüßt. Im Anschluss gab es eine Vorstellungsrunde, in der jeder ein bisschen über sich und seine bisherigen Bezugspunkte zur TCM erzählte. Was ich hierbei besonders bemerkenswert fand, war Mayooris unglaubliche Auffassungsgabe. Das gesamte Wochenende über bezog sie sich auf Details, die wir in den wenigen Sätzen über uns preisgegeben hatten. Sie ging daher individuell auf uns ein und gab neben dem allgemeinen vermittelten Wissen auch individuelle Ratschläge.

Der Ablauf beider Tage sah so aus, dass es erst einen Theorieteil gab, dann hat Mayoori vor unseren Augen für uns gekocht, damit wir anschließend gemeinsam essen und danach Fragen stellen konnten, beziehungsweise neuen theoretischen Input von ihr bekamen.

Kochen beobachten und entspannt probieren

An jedem Tag wurden zwei Mahlzeiten mit vielen verschiedenen Komponenten gekocht. Ich muss gestehen, dass ich bei Anmeldung des Kurses dachte, dass wir direkt mitkochen würden, wurde jedoch schnell belehrt, dass wir zugucken und mitschreiben sollten. Wir bekamen auch lediglich Menüübersichten und keine ausformulierten Rezepte, damit wir sie selbst so mitschreiben konnten, wie wir sie am besten verinnerlichen. Und ja, genau so war es. Nach den beiden Tagen hatte ich die Rezepte meiner Lieblingsgerichte beinahe vollständig verinnerlicht.

Während Mayoori vor unseren Augen für uns kochte, erzählte und erklärte sie allerlei über einzelne Lebensmittel, Kochtechniken und die TCM im Allgemeinen. Das Essen nahmen wir beinahe in Stille ein, damit wir mit unseren Gedanken und unserer Aufmerksamkeit nicht sonst wo seien, sondern beim Essen selbst, was es automatisch auch bekömmlicher machte. Für mich, die ohnehin gerne achtsam isst, war das ein sehr angenehmer Umgang mit den Speisen. Nach und nach wurden einzelne Komponenten probiert und dann auch miteinander kombiniert.

Was war Dein "lecker"?

Nach dem Essen gab es zunächst eine ganz wichtige Frage, die jeder der Reihe nach beantwortete: Was war unser „lecker“ und warum? Wer Mayoori bereits kennt, weiß, dass „lecker“ eines ihrer Lieblingsworte ist. In diesem Kontext wies es uns darauf hin, dass unter diesen für uns alle völlig neuen Gerichten bereits potenzielle Lieblingsgerichte sein könnten. Und auch hier hatte Mayoori mal wieder recht: In jedem Menü gab es mindestens eine Komponente, die ich jetzt, ein paar Monate später, nicht mehr missen möchte. Mein absolutes Highlight waren die Tofuschnitzel. Sie sind so simpel wie genial und ich habe sie noch in derselben Woche für meinen Mann und mich zubereitet, etwa zwei weitere Wochen später für meine Mutter, die normalerweise nie Tofu isst und die von diesen Schnitzeln gar nicht genug bekam, und schließlich habe ich sie an Ostern für 14 Personen zubereitet und alle waren durchweg begeistert und nahmen sich Nachschlag.

Was die Theorie anbelangt, so wurden wir Samstag sanft in das Thema eingeführt und am Sonntag, also am zweiten Tag, ging es „ans Eingemachte“ und es wurden unter anderem die einzelnen Elemente tiefergehend vorgestellt. Da ich bereits über Grundlagenkenntnisse verfügte, zog mich persönlich vor allem der Sonntag in seinen Bann und ich hätte am liebsten noch so viel mehr gelernt. Da wir ja aber alle einen unterschiedlichen Wissensstand hatten und Mayoori aus ihren vielen Jahren als Kochlehrerin bestens Bescheid weiß, wie viel Wissen ihre Schülerinnen und Schüler aufnehmen können, fand sie auch hier einen guten Mittelweg, der einerseits den ersten Wissensdurst stillte und andererseits nicht überforderte, sodass auch ihre Worte „gut verdaut werden konnten.“

Mein Fazit: Ich habe Hunger auf mehr!

Nach den insgesamt 16 Stunden Workshop abzüglich Pausen, die wir idealerweise draußen verbrachten, stand für mich fest: Ich hab Hunger auf mehr. Mehr theoretisches TCM-Wissen, mehr TCM-Essen und mehr BioGourmetClub. Im Februar 2023 werde ich dank der berufsbegleitenden Ausbildung in ein mindestens teilweise neues Leben aufbrechen und ich bin unglaublich gespannt, wohin mich diese Reise führen wird.